Wanderdistanzen

Wo wurden markierte Fische gefunden und wie weit sind sie gewandert?

In der Karte sind die Orte verzeichnet, wo individuell markierte Fische wieder aufgefunden worden und die Herkunft ermittelt werden konnte.

Dass anadrome Aufwanderer wie Lachs, Flussneunauge und Meerforelle große Distanzen zurücklegen, überrascht nicht. Doch beweisen die Rückmeldungen potamodromer Arten, dass auch Arten aus dieser Gilde einen Aktionsradius von teilweise mehreren 100 km haben. Beispielsweise sind für die Barbe Wanderdistanzen von mehr als 300 Fluss-km in der Elbe belegt. Beim Zander sind es sogar mehr als 500 Fluss-km, obwohl diese Fischart in vielen Publikationen als „Standfisch“ bezeichnet wird.

ArtWanderdistanz stromaufWanderdistanz stromab
Lachs / Salmo salar660 km-
Zander / Sander lucioperca516 Km51 km
Barbe / Barbus barbus334 km-
Flussneunauge / Lampetra fluviatilis207 km-
Rapfen / Aspius aspius188 km30 km
Quappe / Lota lota159 km9 km
Meerforelle / Salmo trutta f. trutta155 km 212 km
Aland / Leuciscus idus135 km12 km
Flussbarsch / Perca fluviatilis114 km-
Plötze / Rutilus rutilus82 km-
Brachsen / Abramis brama4 km 20 km
Schwarzmundgrundel / Neogobius melanostomus1,5 km-
Karpfen / Cyprinus carpio-6 km
Aal / Anguilla anguilla-78 km
ArtWanderdistanz stromaufWanderdistanz stromab

Dass Fische auch in stauregulierten Gewässern beträchtliche Distanzen zurücklegen, verdeutlichen die Rückmeldungen zweier Barben, die von „Saumon Rhin“ im Jahr 2018 markiert und im Unterwasser der Staustufe Gambsheim im Rhein besetzt worden waren. Diese beiden Fische waren binnen eines Jahres über 160 km stromaufwärts gewandert, wobei sie nicht weniger als 10 Staustufen überwunden hatten.